Walliser Kampfkühe

Wo die Römer einst Gladiatorenkämpfe austragen liessen, ringen heute rund 200 Kampfkühe der Walliser Eringerrasse in einem nach Gewichts- und Altersklassen unterteilten Wettkampfsystem um die Ehre ihrer Besitzer — und um deren Geldbeutel. Die Kuhkämpfe ziehen jedes Jahr Tausende Besucher aus allen Altersklassen und sozialen Schichten an. Man isst Raclette und trinkt Fendant, den lokalen Walliser Weisswein. Die Schaulust des Publikums scheint sich seit der Römerzeit nicht merklich verändert zu haben. Als eine Ringkuh ihre Kontrahentin nach einem kurzen Kampf in die Flucht schlägt, geht ein breites Raunen durch die Ränge des Amphitheaters. Brot und Spiele bedeutet in der helvetischen Tradition Käse und Kampfkühe.

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